Die Humanmedizin unterscheidet Symptome nach den folgenden 3 Kriterien (1)
Auch wenn es sich in der Lehre innerhalb der Humanmedizin nur teilweise durchgesetzt hat, ist folgende Symptomaufteilung etwas patientenfokussierter.
Schmerzen sind die bekanntesten Warnsymptome und auch die häufigsten Gründe, weshalb Bürger einen Arzt aufsuchen. Akute Schmerzen sind wie eine innere Alarmanlage und immer ein Warnsymptom. Das wird auch in de Schulmedizin so gesehen.
Ein akuter Schmerz ist ein Warnsignal, denn er weist auf eine Gefahr hin: z.B. die heiße Herdplatte (2).
Akute Schmerzen sind häufig nicht behandlungsbedürftig. Einfach ausgedrückt sagt einem der Körper: Kümmer Dich. Das Schmerzempfinden korreliert fast immer mit dem möglichen Umfang der Schädigung.
Der Körper versucht aufgrund eines äußeren Reizes eine Regulierung bzw. Schadensabwehr. Das folgende Beispiel dürfte jeder schon einmal erlebt haben:
Diarhoe (Durchfall), Fieber (Febris), Husten, und einige Symptome mehr sind weitere Beispiele für Regulierungsversuche des Körpers, deren Erläuterungen aber den Rahmen dieser FAQs sprengen würden.
Man muss allerdings anmerken, das der Körper nicht immer in der Lage ist, das Problem selbst zu lösen, so dass ein (schul)medizinisches Eingreifen durchaus sinnvoll sein kann.
Der Körper ist teilweise geschädigt bzw. in seiner Funktion und Leistung eingeschränkt. Das könnte man noch weiter unterteilen in
Ein angstmachendes Beispiel sind Lähmungen. In letzter Zeit häufiger aufgetreten sind Formen der halbseitigen Gesichtslähmung (Faszialparese, engl. Bell's Paulsy). Die idiopatische Form bildet sich in 20 bis 90 % der Fälle komplett zurück. Dieses ist abhängig davon, inwieweit die Erregbarkeit der Nervenäste in Abhängigkeit von einer elektrischen Stimulation erhalten bleibt (3).
Weitere Schädigungssysmptome sind - in leichterer Form - Einschlaf- /Durchschlafstörungen (Insomnie), eine Tagesschlafsucht (Hypersomnie), aufsteigend über Myasthenie (Muskelschwäche), Demenz , Taubheit (Surditas) oder als fast ausgeprägteste Schädigungsform Amaurose, d.h. Blindheit.
In der schulmedizinischen Sichtweise ist der Schmerz nach 3 Monaten eine eigenständige Erkrankung. Ihm wird keine Warnfunktion mehr zugesprochen. Man spricht offiziell von einem Schmerzgedächtnis (4).
Das mag in vielen Fälle stimmen, aber wir selbst haben auch schon bei chronischem Schmerzpatienten im Rahmen einer Detailanamnese Ursachen mit hoher Wahrscheinlichkeit ermittelt, die sich dann auch als dominierende Ursache herausgestellt haben.
Die Möglichkeit einer Ursachenermittlung wird auch immer von den Schmerzgesellschaften diskutiert.
Der Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft wurde 2014 mit der Aussage in der Ärztezeitung zitiert.
Es ist richtig, im Verlauf einer Therapie immer wieder die Frage zu stellen, ob der Punkt gekommen ist, wo Kausalität möglich ist. (5)
Auch in der letzten veröffentlichten Leitlinie „Chronischer Schmerz“ steht unter
Behandlungsziele
• Ursächliche Faktoren sollten, wenn möglich, behoben werden (6)
Die regelmäßige Vergabe kann natürlich zu weiteren Nebenwirkungen führen.
Besonders, wenn nach dem dem WHO Stufenschema behandelt wird.
Aber auch gängige Kortisonpräparate, die sehr häufig auch als Infusion oder Injektion zum Einsatz kommen, können in seltenen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen auslösen.
2019 ereignete sich in Lüneburg ein besonders tragischer Fall und beschäftigte sogar den Bundesgerichtshof (7).
Aufgrund eines chronischen Rückenleidens bekam ein 50 jähriger Patient von seinem Hausarzt in einer Woche 4 Spritzen mit Diclofenac und Solu-Decortin intramuskulär in den Gesäßmuskel verabreicht.
Nach der 4 Spritze erlitt er zuhause einen anaphylaktischen Schock. Mit Schüttelfrost, Atemnot und Schmerzen wurde er als Notfall ins Krankenhaus eingewiesen, wo er sofort intensivmedizinisch betreut wurde. Es folgte ein multiples Organversagen und eine dauerhafte Körperlähmung. Als Ursache des septischen Schocks wurde ein Spritzenabzess diagnostiziert. Das Geschehen war für die Ärzte aber nicht beherrschbar, er erlitt Lähmungen und musste dauerhaft beatmet werden. Aufgrund eines dauerhaft hohen Schmerzlevels entschied er sich nach einjährigem Leiden für den ärztlich begleiteten Suizid, den er über Monate vorher geäußert hatte.
Der Arzt bzw. die Versicherung des Arztes wurden daraufhin verurteilt, über 500.000 Euro an die Witwe (mit 3 Kindern) zu zahlen.
Die seltenen Nebenwirkungen sind auch offziell im Beipackzettel genannt
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Solu-Decortin H ist erforderlich:
In Einzelfällen wurden bei Anwendung von Solu-Decortin H schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen) mit Kreislaufversagen, Herzstillstand, Herzrhythmusstörungen, Atemnot (Bronchospasmus) und/oder Blutdruckabfall oder -anstieg beobachtet. (8)
(1) Symptomerklärung (Doccheck)
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(2) Akuter Schmerz (Anästhesisten im Netz)
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(3) Fachartikel Faszialisparese (MSD MANUAL)
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(4) Fachartikel (Schmerzzentrum Berlin )
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(5) Interview (Ärztezeitung)
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(6) S1 Leitlinie Chronischer Schmerz
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(7) Arzturteil Lüneburg (Ärzteblatt)
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(8) Beipackzettel Sulo Decortin H
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