FAQ

Rheuma

Wieso sind Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (Arthritis, Arthrose, Fibromyalgie) auch interessant für Fallanalysen ?

Grundsätzlich haben Knochen, Gelenk- und Muskelschmerzen eine sehr hohe Prävalenz. Jeder Bürger kann irgendwann davon betroffen sein. Beim befreundeten Allgemeinarzt, wo 2013 mit den ersten Detailanamnese nebenberuflich begonnen wurde, waren Rückenschmerzen  bzw. allgemein Knochen - und Muskelschmerzen  immer wieder ein Thema.
Der Fall des Bauunternehmers, der 2012 die Initialzündung für diese sehr selten angebotene medizinische Dienstleistung war, hatte sein ursächliches Problem ebenfalls in einer Arthrose, was letztlich zum Einbau einer Hüft-Endoprothese führte. Die katastrophale Entwicklung durch den geringen, aber regelmäßigen Metallabrieb hätte bereits mit der Vermeidung einer Arthrose ursächlich vermieden werden können.
‍‍

Welche Ursachen für rheumatische Erkrankungen  sind mittlerweile bekannt  ?

Um diese Fragen zu beantworten, muss man einen Blick in die wissenschaftliche Publikationen zu den
3 häufigsten diagnostizierten Krankheiten werfen.

  • Rheumatoide  Arhritis  
    Eine Arthritis gilt in wissenschaftlichen Kreisen als Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem soll dabei nicht mehr zwischen 'eigen' und 'fremd' unterscheiden können. Im Falle der RA zeigt sich diese Autoimmunität an der Gelenkinnenhaut. Allerdings hat eine Autoimmunität genaugenommen auch eine auslösende Ursache, so wird es auch von einem bekannten medizinischen Labor beschrieben.
    Die Leitlinie schreibt über die Ursache der RA folgendes.
    Die Ursache der RA ist bis heute nicht vollständig geklärt und Gegenstand intensiver Forschung.(S.44)
    (1)
    Hinzu kommt, das es häufig nicht monokausal ist, sondern mehrere Auslöser haben kann, wie es widerum eine  bekannte  Gelenkklinik beschreibt.
    Wie eigentlich allen autoimmunen Erkrankungen liegt auch der rheumatoiden Arthritis ein multifaktorielles Geschehen zugrunde.(2)
  • Fibromyalgie
    in der 2017 abgelaufenen S3 Leitlinie 'Definition, Ursachen, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms' wird folgendes zur Ursache genannt
    Es gibt keine einzelne, nur für das FMS zutreffende Ursache. Wahrscheinlich führen unterschiedliche Krankheitsursachen und – mechanismen zu einem FMS. (S.5) (3)
    Als Risikofaktoren werden u.a. genannt
    Entzündlich-rheumatische Erkrankungen, Rauchen, Übergewicht, mangelnde körperliche Aktivität,  körperliche Misshandlung in Kindheit und Erwachsenenalter
  • Cox- /Gonartrhose
    Eine Arthrose gilt widerum als nicht entzündliche Erkrankung, die hauptsächlich auf Verschleiß der Knorpelschichten basiert.

Aufgrund der Unvollständigkeit der Ursachen, der offen angesprochenen Multikausalität bzw. bei Athrose die ungeklärte Frage, warum bei manchen Menschen eher ein Verschleiß bei gleicher Belastung auftritt  als bei anderen, lässt weitere Faktoren wahrscheinlich werden.

Werden auch körperliche oder bildgebende Untersuchungen unternommen ?

Nein, wir sind kein Ersatz für einen Orthopäden oder Radiologen. In den meisten Fällen sind bereits bildgebende und auch körperliche Untersuchungen gemacht und befundet worden.
Bei der Fallanalyse geht es um eine (zeitintensive) Abklärung existierender, aber wenig wissenchfliche beforschten Risikofaktoren.

Lassen sich mit Detailanamnesen auch Operationen verhindern ?

Ja, die häufigsten  und mit weit über 10.000 Euro auch gut vergüteten Operationen (4) werden heutzutage im Bereich der Arthrose (Cox- und Gonarthrose ) vorgenommen.
Eine Uniklinik beschreibt, das pro Jahr werden ca. 150.000 Hüft TEP (Total Endoprothesen) als elektiver Eingriff stationär durchgeführt. (5) Letztlich hofft der Patient auf eine Schmerzfreiheit, die auch häufig - zumindestens für einen bestimmten Zeitraum - möglich ist. Eine Teilendoprothese wird dagegen ca. 50.000 mal pro Jahr eingebaut, wobei diese fast immer nach Sturz (mit diagnostiziertem Oberschenkelhalsbruch) im Krankenhaus vorgenommen wird und daher natürlich nicht durch Detailanamnese vermeidbar ist.
Zahlen für 2023 vom statistischem Bundesamt sprechen sogar von über 273.000 Hüft Endoprothesen (6).
Durch Fallanalysen sind bereits einige Knie- und Hüftoperationen verhindert worden.
Letztlich kommt es aber auch auf die Schwere der Symptomatik an, ob ein möglicher Auslöser überhaupt durch Weglassen zu beheben ist.

Besteht auch die Hoffnung, das rheumatische Symptome reduziert werden können, wenn keine umweltbezogene Ursache gefunden wird ?

Ja, nicht immer findet man eine umweltbezogene Ursache mit hoher Wahrscheinlichkeit. Bei den bisher vorgenommen Detailanamnesen wurde ab 2018 fast immer ein Eigentherapietraining zusätzlich gemacht, da Patienten meistens keine Zeit verlieren wollten, um abzuwarten, ob ein Wegfall bestimmter Substanzen wirklich zu einer Besserung führt. Das kann teilweise erst nach mehreren Monaten eingeschätzt werden.

Gibt es Studien, welche die Wirksamkeit belegen können?

Aus dem Pool von 5 Wirkstoffen gibt es auch einige, welche über Uniklinik Studien aus dem Ausland durchaus beeindruckende Ergebnisse erzielt haben.
Ein Wirkstoff zeigte in einer Studie unter 84 Patienten positive Ergebnisse, wobei  nach 20 Behandlungen 80 % ihre Zufriedenheit äußerten, d,h, über eine Besserung berichteten. Gemessen wurde es über den bekannten HAQ  (Health Assesment Questionarie). Weshalb es sich für die Eigentherapie eignet, ist die Tatsache, das keine Spritzen gesetzt werden müssen, die immer eine externe Hilfe erforderlich machen. Außerdem bleibt dadurch die körperliche Unversehrtheit zu 100 % erhalten. Es ist eine kleine Anpassung notwendig. die wir im Rahmen der Eigentherapien vorstellen.

Quellen

(1) AWMF S3 Management der frühen rheumatoiden Arthritis 2017
Link zur Quelle

(2) Webseite (Gelenklinik)
Link zur Quelle

(3) S3 Leitlinie  Fibromyalgie (AWMF)
Link zur Quelle

(3) „S2e-Leitlinie: Therapie der rheumatoiden Arthritis mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten“
Link zur Quelle

(4) Pressemitteilung Implantate Register 2024 (AOK)
Link zur Quelle

(5) Orthopädie (Universitätszentrum Dresden)
Link zur Quelle

(6) Die 20 häufigsten Operationen insgesamt (DeStatis)
Link zur Quelle